schade, dass hier so wenig geschrieben wird. Ich versuch's mal mit einem neuen Thema.
Jojo hat am 28.4.19 geschrieben:
Jojo hat geschrieben:Mein Bruder und ich sind barfuß aufgewachsen. Unsere Eltern haben uns im Sommer nie Schuhe angezogen. Wir sind immer schon auch barfuß in den Stall. Wir sind nicht auf die Idee gekommen dass man für den Stall Schuhe braucht. Die meisten Kinder auf unserem Dorf wachsen natürlich mit Schuhen auf. Aber wir waren nicht die einzige Familie wo die Kinder barfuß aufwachsen durften. Wir hatten immer auch barfüßige Spielkameraden. Mein Dad sagt immer: Einen rechten Burschen erkennt man an seinen dreckigen Füßen. Und ich bin ein rechter Bursch! Unsere Eltern waren ja selbst als Kinder barfuß. Mein Dad war im Sommer immer barfuß bis er den Hof von meinem Opa übernommen hat, also auch auf der Schule und auf der Uni immer barfuß.
Im Dorf gibt es aber nur eine Grundschule. Ab der 5. Klasse müssen wir mit dem Zug in die Stadt. In der 5. Klasse ist es dann lustig. Ein paar Dorfjungs barfuß und die Stadtjungs alle mit Schuhen. Die Mädchen sowieso mit Schuhen, also auch die von den Dörfern. In jedem Jahrgang gibt es dann ein paar Stadtjungs die mit dem barfuß laufen anfangen. Wer so harte und dreckige Sohlen hat ist eben ein harter Bursch. Das hat denen schon imponiert. Manche hatten Anfangs ziemlich Stress mit ihern Eltern.
Derzeit sind wir in unserem Jahrgang 7 Hardcore-Barfußjungs von über 100 Schülerinnen und Schülern. Aus meinem Dorf sind das mein bester Kumpel und ich. 2 sind aus anderen Dörfern. 3 sind aus der Stadt. Wir sind in der Schule das ganze Jahr barfuß und draußen so ab etwa 10 Grad. Und wir wollen alle voll die dreckigen Sohlen haben und treten alle überall rein. Wir kriegen auch alle im Laufe des Frühjahrs wieder steinharte Sohlen. Es gibt noch ein paar andere die ab und zu barfuß sind. Auch Mädchen. Aber ab und zu zählt nicht!
Da frage ich mich - wie erzieht ihr eure barfußlaufenden Kinder? Wo dürfen sie reintreten und wo nicht? Seid ihr auch so liberal wie der Vater vom Jojo?
Bei mir war es so, das ich nicht treten sollte: In Hundekacke oder Kotze (wollte ich aber sowieso nicht), auf Nützlinge, in der Nähe vom Haus in Ölflecken (weiter weg war es egal).
Ich durfte reintreten in alles von Pflanzenfressern (Pferde, Kühe, Schafe, Gänse), wenn ich Lust dazu hatte. Aber vorm Betreten des Hauses abspritzen. In ein Restaurant nur mit halbwegs vorzeigbaren Füßen! In der Stadt mit den obigen Ausnahmen eigentlich in alles, wenn es nicht groß auffiel und ich Lust dazu hatte. Meine Eltern hatten selber Barfußerfahrung und wussten, dass ich im Sommer sehr harte Sohlen hatte (wie auch jetzt ab dem späten Frühjahr ). Für sie war es o.k., wenn sie schwarz und schmutzig waren. Vorm Zubettgehen wurden sie unter der Duche abgeschrubbt. Alles, was dadurch nicht abging, störte sie nicht.
Bei Schädlingen war es für meine Eltern, nachdem mir das während der Ferien auf einem Bauernhof gezeigt wurde, willkommen, wenn ich das daheim z.B. im Garten auch tat (wurde aber nie dazu gedrängt). Da, wo sie nicht schädlich wurden, sollte ich sie in Ruhe lassen, da man Lebewesen nie ohne echten Grund beeinträchtigt.
Meine Eltren fanden, dass sehr viel Barfußlaufen sehr gesund ist.
Ich finde diese Grundsätze gut und mich interessiert eure Meinung dazu. Hoffentlich tut sich hier wieder mehr.
Schöne Grüße vom Michael